Stickerei – gestern , heute und morgen ?

Es scheint ein  tiefgehendes Bedürfnis zu sein, die Gegenstände, mit denen sich Menschen umgeben zu verzieren und zu verschönern. So ist die Entwicklung von Kleidung mit der Kunst des Webens und Stickens eng verbunden. In allen Kulturen und Religionen der Welt finden sich Stickereien mit Motiven von Alltagsszenen. Aufwendig verzierte und bestickte Kleidung war früher ein Ausdruck der sozialen Stellung des jeweiligen Trägers. Im Mittelalter wurde die Stickerei in den Klöstern gepflegt. Kirchliche Prunkgewänder, Altardecken und Wandbehänge zeugen davon. Auch im säkularen Bereich wurde der Wohlstand offen gezeigt: die Krönungsgewänder von deutschen Kaisern zeigen das hohe Niveau der Stickkunst.

Lange Zeit vergessen wurde in der Zeit des Biedermeier die Stickerei wieder entdeckt. Adlige und bürgerliche Frauen stickten Tischdecken, Mustertücher, Bezüge und verzierten Wäschestücke.

Das Regionalmuseum Eschenburg entführt mit seiner Ausstellung „Stickerei gestern, heute und morgen?“ in die Welt der feinen Stickerei. Stickmeisterin Hermine Schwehn und Kolleginnen präsentieren über 80 alte Stücke und Muster. Sie wurden in die heutige Zeit umgesetzt, so dass neue Muster und Modelle entstanden. Vorwiegend sind Sticktechniken wie die bekannte Schwälmer Stickerei, Lochstickerei und Richelieu- und Ajourstickerei zu betrachten. Geöffnet vom 15.2. bis 8.3. 2015 in dem Ausstellungsraum des Heimatmuseums (Marktstraße 1). Am ersten Sonntag werden Kaffee und Kuchen angeboten.

 

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Schwälmer Stickvariationen